CD-REVIEW
Album: Four Songs in Morbid Lust
Review Source: www.heavymetal.ch
Reviewer: Matthias Kürsteiner
Rating: 90/100
2004 liessen PUNISH mit der drei Songs enthaltenden MCD "three songs in mental disorder" endlich mal wieder was von sich hören, nachdem seit ihrem durchaus beachtlichen Debut gut vier Jahre verstrichen waren. Einzig die etwas halbgare Produktion trübte das Klangbild dieser ansonsten gelungenen MCD ein wenig. Nun wollen sie es aber wirklich wissen und präsentieren uns ihre nagelneue MCD "four songs in morbid lust", eine Vollbedienung in Sachen pfeilschnellem, komplexem Death Metal mit vielen Thrash-Anleihen. Mit dieser Scheibe im Gepäck wollen sie intensiv nach Konzertmöglichkeiten suchen und nach einem Deal Ausschau halten.
Um es gleich vorweg zu nehmen: "four songs in morbid lust" müsst ihr kaufen! Ob ihr diese Rezi vorher oder nachher lest, spielt keine Rolle! Ihr werdet es nicht bereuen!
PUNISH bekamen auf ihrer dritten Veröffentlichung endlich ein Soundgewand verpasst, das ihrer Musik würdig ist. Kein geringerer als Alex Krull (Sänger von Atrocity und Produzent diverser Metal-Acts) hat diese Scheibe mitproduziert, aufgenommen, gemischt und gemastert! Ich wage zu behaupten, dass dieser Schritt die Songs noch deutlich aufgewertet hat. Gleich die ersten Sekunden des Openers "Screams from Misanthropic Town" klingen einfach endgeil und hauten mich kurz mal um. Es folgt ein wahnwitziges Riff nach dem anderen und die geschickt eingestreuten Gitarren-Fills wissen zu überzeugen. Retos präzise und knallharte Drumsalven dürften sowieso jedes Death Metal-Herz höher schlagen lassen. Überraschend auch der Gesang, der durch die leichte Verzerrung sehr aggressiv daherkommt.
"Hall of Violence" schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist aber eine Spur melodischer und lässt einige Thrash-Elemente durchscheinen. Das Gitarrengespann Huber/Mathieu sorgt mit virtuosen Leads für einige Highlights. "Suffering of the Enemies" ist über weite Strecken eigentlich mehr Thrash- denn Death Metal und groovet wirklich hervorragend. Ungewohnt abwechslungsreich und interessant gehen PUNISH hier zu Werke, man achte nur auf den thrashigen Gesang. Hab ich die geilen Leads schon erwähnt? Das abschliessende "Punishment by the Veil of the Dark Creation" ist dann mein persönlicher Favorit. Da baut man doch tatsächlich Querverweise Richtung Schweden ein, die auch einer besseren Elchtod-Formation sehr gut zu Gesicht stehen würden. So melodisch und packend klangen PUNISH noch nie! Bemerkenswert auch das durchwegs hohe technische Niveau dieser MCD!
Die Produktion ist wie bereits erwähnt sehr gut! Ich finde, dass der Gesang etwas zu weit im Vordergrund ist und das durchgetriggerte Schlagzeug (abgesehen von den Becken) ist natürlich Geschmackssache. Mir klingts teilweise zu "steril". Ansonsten aber Daumen hoch!
Das Cover könnte eigentlich kaum langweiliger sein, aber in Anbetracht des musikalischen Inhalts ist mir das scheissegal!
Fazit: PUNISH klingen interessant und abwechslungsreich wie nie zuvor und wenn es nach mir ginge und PUNISH ihre Livepräsenz massiv erhöhen, müssten sie bald mindestens genauso in aller Munde sein wie beispielsweise REQUIEM oder DISPARAGED. Wenn das so weiter geht, könnte ich mir PUNISH durchaus auch als internationalen Act vorstellen!
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