CD-REVIEW

Album: Dawn of the Martyr
Review Source: www.metalfactory.ch
Reviewer: R.K.
Rating: 8.9/10

Ihr mögt technisch anspruchsvollen Death Metal? Spielt gerne Luftgitarre, bekommt ne Erektion bei Frickeleinlagen und schlüpft am Wochenende in die Rolle des Jack The Ripper? Nun, dann solltet ihr eine Anschaffung von "Dawn Of The Martyr" in Betracht fassen. Nur schon der krachende Opener "Obnoxius Objector" bläht sich zu einem heftigen Sturm auf, der keinen Stein auf dem anderen stehen lässt. Gekeife trifft auf Grunzgesang, hektische Blastparts auf fast schon Black Metal-lastiges Schrummel-Riffing, brachial wütend und doch wieder mit einer kleinen melodischen Verschaufspause, bevor der Hammer in die Fresse ein weiteres Mal zuschlägt. So geht es auf diesem Werke zu und her, eine Achterbahnfahrt voller Tempowechsel mit einigen 'ich verknote mir gleich meine Finger'-Soli. Erstaunlich auch, wie Punish es schaffen, durch 'harmonisch-melodische' Einlagen wie bei "Neo Phosphorescent Insignificiance" die aufgetürmte Hektik zu brechen und ein Durchatmen erlauben, bevor der Stressfaktor ein weiteres Mal nach oben gepusht wird. Ziemlich sadistisch, was sich hier die selbsternannten 'alpha males from hell' aus Winterthur erlauben, aber das Kunststück ist gelungen, dass man trotz der vielen Tempowechsel nie den Faden verliert und die Songs wie aus einem Guss ertönen. Zudem gibt es natürlich auf solchen Frickel-Vergewaltigungen immer eine Menge zu entdecken, was den Anreiz erhöht, sich mehr und mehr mit der Musik zu befassen. Technisch auf den Spuren von Death, nicht ganz so krank wie Cryptopsy und doch verspielter als Kataklysm durchpflügen Punish die Totenäcker und sorgen für ein ordentliches Brett grabsteinharter Klänge. Aus den Labelinfos ging hervor, dass ein Song für einen Pornofilm-Soundtrack verwendet wurde... Was das für einen abartigen Streifen sein soll ist mir zwar nicht bekannt, aber dass zu dieser Musik jeder Pimmel und sämtliche Einbuchtungen glühen werden, steht wohl ausser Frage.