|
CD-REVIEW
Album: Dawn of the Martyr
Review Source: www.metal-observer.com
Reviewer: Alex E.
Rating: 9/10
Dass die Schweiz ein ausgezeichneter Nährboden für Death Metal Bands ist und die Eidgenossen wahre Meister dieses Sounds sind, haben sie in der Vergangenheit schon unzählige Male eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Darum verwundert es also nicht im geringsten, dass auch PUNISH ihr Handwerk mehr als verstehen und mit „Dawn Of The Martyr“ ein durchschlagendes Meisterwerk abliefern, bei dem man vom ersten Ton weg hört, dass die vier Musiker zum einen technisch beschlagen und zum anderen bestens bescheid wissen, wie zeitgemäßer Todesmörtel zu klingen hat, ohne als angestaubt oder gar altbacken abgestempelt zu werden.
Dabei stellen Andre Mathieu (Vocals/Guitar), Reto Hardmeier (Vocals/Bass), Ralph Huber (Guitar) und Reto Crola (Drums) ihre hohen handwerklichen Fähigkeiten stets in den Dienst des jeweiligen Songs. PUNISH könnten wohl genauso gut hoch komplizierten und progressiven Metal spielen, stattdessen hat man das Gefühl, dass sie ihr Können immer etwas im Zaum halten und dadurch eine fast schon leicht hörbare Mischung intensivsten Death Metals kreieren. Bei genauem hinhören merkt man jedoch in Windeseile, wie komplex die einzelnen Songs aufgebaut sind und wie filigran die Band an jedem Track gearbeitet hat. Kurzum, PUNISH sind so vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser, taktgenau wie eine Schweizer Taschenuhr und brutal wie eine Downhillfahrt im tiefsten Winter von der Spitze des Mont Blanc.
Dabei bleibt es vollkommen egal, welchen der insgesamt 10 Songs man sich vorknöpft und in seine Einzelteile zerlegt. Man wird stets zu einem Ergebnis kommen, nämlich dass diese Band zum feinsten gehört, was diese Szene derzeit in Europa zu bieten hat. Das fängt an bei absolut perfekten Solos in jedem der Songs, findet seine Fortsetzung in hundsgemeinen und mörderisch schnellen Blastbeats und endet bei wüsten Riffs und Tempowechsel, welche das Hörvergnügen ein ums andere Mal in schier unendliche Höhen schrauben. Darüber thront noch der “Dr. Jekyll und Mr. Hyde” Gesang der beiden Sänger, welcher immer wieder gekonnt zwischen hysterischem Gekreische und kellertiefen Grunts wechselt. Je nachdem, welche Stimmung man gerade transportieren möchte.
Es dürfte wohl auch selbstverständlich sein, dass man für eine derartige Ansammlung an Können natürlich auch eine dementsprechende Produktion benötigt. Die nötige Unterstützung fand man in diesen Belangen kurzerhand in Alex Krull und den Mastersound Studios, wo auch schon die PUNISH EP „Four Songs Of Morbid Lust“ aus dem Jahre 2005 aufgenommen wurde. Wer hier wirklich nach Schwachpunkten suchen möchte, der sollte sich jetzt schon mal auf einen langen Zeitraum des Suchens einstellen, denn schnell fündig wird man auf „Dawn Of The Martyr“ ganz sicher nicht. Hier kann man getrost von Perfektion sprechen und es bleibt nur zu wünsche übrig, dass diese Band von dem einen oder anderen namhaften Label unter die Fittiche genommen wird. Bis es allerdings soweit ist, sollte sich jeder selbsternannten Death Metal Liebhaber diese Band vormerken und sich das neue Album nach Hause holen. Wenn man es dann schon nicht beim Händler seines Vertrauens bekommt, dürfte man zumindest bei der Band direkt auf offene Ohren stoßen und das edle Teil käuflich erwerben können. Sensationell!!! |
|