CD-REVIEW

Album: Sublunar Chaos
Review Source: www.stormbringer.at
Reviewer: Michael Walzl
Rating: 3,5/5

Man stelle sich vor, YNGWIE MALMSTEEN beschließt endlich etwas für seinen Körper zu tun, begibt sich ins nächste Fitnessstudio und trifft dort auf George Fisher. Die beiden beschließen eine Band zu gründen, wollen die Details bei einem Glas Bier klären und treffen in der Bar auf Gene Hoglan, der sogleich in die illustre Runde inkludiert wird. Obwohl dieses Szenario völlig fiktiv ist, eignet es sich trotzdem eine exakte Vorstellung vom musikalischen Stil der Band PUNISH zu erhalten. Die vier Schweizer zocken technischen Death Metal, der sich durchaus mit den großen amerikanischen Vorbildern messen kann. Hervorstechendes Merkmal ist das vollkommene Zusammenspiel der Musiker: Während die Gitarristen klassisch angehauchte Skalen-Eruptionen á la MALMSTEEN auf Anabolika im Akkord vorlegen, die vom Bass souverän kontrapunktiert werden, trümmert das Schlagzeug äußerst akzentuiert vor sich hin. Aufgrund der durchgängig konstanten Qualität ist es kaum möglich einen herausragenden Song zu nennen, aber meine persönlichen Favoriten sind der Opener „Incipit Chaos“ sowie das Instrumental „M2“. Einziges kleines Manko ist die etwas dünne Produktion, wobei vor allem der Schlagzeug-Sound natürlicher und druckvoller sein könnte, was aber in diesem Genre eine schwer lösbare Anforderung an den Produzenten stellt. Das mittlerweile vierte Album „Sublunar Chaos“ der Schweizer PUNISH bricht wie ein gewaltiger Sturm über den Hörer ein. Ob das technische Death-Metal-Feuerwerk auch alle Herzen im Sturm erobern wird, wage ich zu bezweifeln. Das liegt aber sicherlich nicht an der mangelnden Qualität, sondern vielmehr am gewaltigen spieltechnischen Niveau und Härtegrad, wodurch das Album auf den ersten Blick eher abschreckend und spröde wirkt. Eine Nuss, die es lohnt geknackt zu werden!