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CD-REVIEW
Album: Sublunar Chaos
Review Source: powermetal.de
Reviewer: Michael Sommer
Rating: 8,5/10
...so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und so einschneidend wie ein rot-silbernes Taschenmesser!
Welche Gedanken kommen einen in den Kopf, wenn man an die Schweiz denkt? Richtig, das kleine rot-silberne Taschenmesser und natürlich schier unbezahlbare, dafür aber äußerst präzise tickende Uhren. (Also, ich denke eher an Schokolade - PK) Beide Exportschlager sind Qualitätsprodukte auf einem sehr hohen Niveau. Technische Höchstleistungen vollbringt aber auch die Death-Metal-Fraktion von PUNISH. Der Vierer aus Zürich hat auf seinem doch schon vierten Longplayer "Sublunar Chaos" die Sechs- und Fünf-Saiter bis an die Grenzen des technisch mach- und umsetzbaren getrieben. Tech-Death allererster Güteklasse erfreut seit dem 30.08. die Szene. Dabei haben die Jungs das 2009er Release "Raptus" um Längen übertroffen. Doch zunächst einmal langsam, für alle die PUNISH nicht kennen. Die Schweizer, die nun doch schon seit Mitte der 90er existieren, streicheln High-Speed-Riffs mittlerer DEATH mit eingängigen Melodielinien der Güteklasse der Münchner Untergrundhelden von OBSCURA. Und das betreiben die Jungs auch auf "Sublunar Chaos" bis in den Exzess. Dementsprechend klar, ja nahezu klinisch, ist die Produktion der Scheibe. Eine kratzige, bis ins kleinste Detail definierte Gitarrenwand wird von einem knackigen, ständig verortbarem Bass mit viel Höhen durchbrochen. Dazwischen tummeln sich sahnige, fast schon jazzige, Soli, die von einem sehr weichen Halspickup an einen mittenbetonten Amp weitergereicht worden sind. Die Stimme hat einen Tick zu viel Hall. Allerdings ist das Geschmackssache und kein Produktionsfehler. Die Songs selbst sind komplizierter gebaut als die Baupläne bereits erwähnter Schweizer Uhrwerke, sind aber dabei trotzdem einschneidender als die Taschenmesserklingen unserer Nachbarn. An keiner Stelle wird man beim Hören aus dem Takt geworfen, da die Riffs zwar komplex, aber dennoch eingängig sind. Nehmen wir zum Beispiel 'Kliffoth', dessen Gitarrenlinien schon verdächtig nah an der Stilikone "Human" angesiedelt werden können. Das Gitarrenspiel ist zwar alles andere als nachspielbar, jedoch sorgt hier das Drum für ein "Kopfwipp"-Gefühl. Genauso ist es bei 'Notorious Deathdealer', dessen Soloteile in Platzierung und Machart auch von NECROPHAGISTs Meisterwerk "Epitaph" stammen könnte. Der Song ist nur eingängig, weil die unvorstellbar schnelle Doublebass, die die Gitarrenpickings trennbar scharf doppelt, von einer sehr langsam geklopften Snare gezügelt wird. Kompliziert, und dennoch eingängig. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich der Vierer bei 'Arise From The Ambush' sogar der Wiener Klassik bedient hat, ohne genau ausfindig machen zu können, ob nun ein später Beethoven oder ein früher Mozart hierfür Pate gestanden hat. Eine Scheibe, die ich jedem empfehle, der nach dem Hören der aktuellen ATHEIST-Scheibe und des letzten PESTILENCE-Albums doch lieber auf die Hinterlassenschaften von Evil Chuck zurückgreift. |
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